Wer einmal Schäfle, Kälble, Schweine oder Kühe gehütet hat, besitzt eine Art lebendige Sozialkompetenz. Als „guter Hirte“ lernt man ganz praktisch, lebendige Gemeinschaften zu führen. Mit Blablabla oder romantischen Gesten bewegt man z.B. keine lustige Jungviehherde durch ein gefährliches Tobel. Aber auch nicht mit Geschrei und Panikmache. Und schon gar nicht damit, indem man ständig mit dem „Stecken“ um sich haut.
Um eine Herde zu führen braucht es Vertrauen und Kompetenz! Zu wissen, was „meine Moggele“ brauchen und wie sie „ticken“. Sprich, ich muss die Rahmenbedingen genau kennen und sie auch herstellen. So dass sich meine „Schäfle“ möglichst natürlich verhalten können. Unsere Bergbauern Alpwirtschaft ist ein tolles Beispiel dafür, wo die gepflegten Alpweiden die Basis sind für die Nahrung der Tiere, aber auch für den Lebens- und Arbeitsraum von uns Menschen. Wir haben alle dieselbe lebendige Basis auf dieser Welt. Eingebettet in die Natur. Mit Eigenheiten, Würde und auch Verstand. Aber wir sind ganz bestimmt keine mathematisch, digital funktionierende Maschinen, welche von akademischen Zentren aus medial gesteuert werden können.
Wer eine Gemeinschaft durch Gefahren navigieren will, der muss das Vertrauen mit der lebendigen Herde aufbauen! Genau das lernt man als Hirten-Bua und Hirten-Föhl von Kindesbeinen an.
So eine Grundausbildung als Hirten-Bua und Hirten-Föhl hätte sicher auch so manchem Politiker/Manager/in gut getan.
Das natürlich-Einfache gibt uns oft mehr Lebensweisheit, als es elitäres Studium je vermag. Wir „einfachen Menschen“ dürfen uns nicht verstecken. Sonst verschwindet der gesunde, freie Menschenverstand gänzlich. Unsere Gesellschaft braucht in diesen Zeiten jeden „einfachen Menschen“ und seine natürliche Vernunft nötiger, denn je.
Euer Alois
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