Vortrag von Fritz Schäffler zum 150-jährigen Jubiläum der Rettenberger Feuerschützen.
Wir haben uns heute versammelt, um die Siegerehrung des Feuerstutzenschießens vom Januar 1998 vorzunehmen und zugleich Angesichts des nunmehr 150 Jahre zurückliegenden Gründungstages der Feuerschützengesellschaft Rettenberg einen Blick auf ihre bewegende Geschichte zu werfen.
Die Gründe für das Entstehen eines Schützenvereins im Jahre 1848in Rettenberg liegen und den besonderen Ereignissen jener Zeit: Nach dem Sieg über Napoleon in den Befreiungskriegen 1813- 1815 regelte der Wiener Kongress die Neuordnung Europas. Die Hoffnungen auf einen einheitlichen deutschen Nationalstaat mit uneingeschränkter Gewährung der Menschenrechte erfüllte sich leider nicht. An Stelle des ehemaligen Deutschen Reiches trat ein loser Zusammenschluss von vielen Einzelländern zum Deutschen Bund, der alle Einheits- und Freiheitsbestrebungen unterdrückte. Da sich jedoch damit die damals stürmisch einsetzende moderne Wirtschaftsentwicklung nicht aufhalten ließ, kam es 1848 in der sog. Deutschen Revolution – 59 Jahre nach der französischen – zu Volkserhebungen, die die herrschenden Könige, Herzöge und Fürsten in arge Bedrängnis brachten und ihnen viele Zugeständnisse abnötigte. Der in Frankfurt tagenden Nationalversammlung gelang es jedoch nicht einen einheitlichen Nationalstaat zu schaffen. Im Gegenteil: Man verschlief im wahrsten Sinne des Wortes die Gunst der Stunde und ließ die alten Mächte wieder erstarken, die sofort die freiheitsdurstigen Bürger erneut als Untertanen behandelten.
Immerhin, in den ersten Wochen und Monaten der Revolution ging eine Welle der Begeisterung durch alle deutschen Lande. Man wollte die erkämpften Rechte behalten und schuf überall Bürgermilizen, die ihre Mitglieder militärisch ausbildeten. Dazu gehörte in erster Linie eine gründliche Schulung im Schießen. Und so entstanden Schützenvereine und Schießstände in großer Zahl. Auch die sehr freiheitsliebenden Rettenberger‘ schlossen sich der Bewegung an und gründeten eine Schützengesellschaft.
Als Waffe verwendete man einen sog. Vorderlader mit hoher Treffsicherheit, der dem damals üblichen Militärgewehr glich. Gleichzeitig baute man nahe der Engelbrauerei im Freien eine Schießanlage. Die Schießausbildung verfolgte auch einen Nebenzweck: Unter den zunächst gewährten, dann aber wieder stark eingeschränkten Grundrechten war auch die Freigabe der Jagd an alle Staatsbürger. Zur Ausübung dieses Zugeständnisses musste man schießen können. In einem Schützenverein ließen sich die dazu erforderlichen Techniken erlernen. Ehe aber die meisten Hobby-Jäger die Schießkunst beherrschten, gab es nichts mehr zu jagen: Der gesamte Wildbestand war in wenigen Monaten ausgerottet worden.
Aber nun zur Feuerschützengesellschaft Rettenberg, die in den Protokollbüchern auch unter dem Namen Feldschützengesellschaft (erstmals 1893) aufgeführt ist. Die Gründung erfolgte im Jahre 1848. Wie aus den Protokollbüchern hervorgeht, scharten sich junge Männer, die meisten von ihnen von starkem revolutionärem Geist beseelt, zusammen, um einen Schützenverein ins Leben zu rufen und eine dazugehörende Schießanlage zu errichten. Leider versäumte man es, Satzungen zu erlassen, die strenge Schießvorschriften und klare Aussagen über das erwartete Benehmen von Mitgliedern im Verein sowie in der Öffentlichkeit enthielt. So gab es bald Ärger im Dorf, verursacht durch disziplinlose Schützen, die sich als Revolutionäre fühlten und bewusst das von einem untertänigen Bürger erwartete brave Benehmen mieden. Auch die Vorstandschaft trug zu diesen Auswüchsen ihr Scherflein bei, indem sie – laut Protokollbuch „ihren Pflichten der Gesellschaft gegenüber nicht voll nachkam und überdies versäumte, die rebellischen Mitglieder in den Schranken der Wohlanständigkeit zu halten.“
Schließlich sah man sich gezwungen, eine neue Vorstandschaft zu wählen, die sich redlich um Abhilfe mühte, aber nur ganz langsam Erfolge erzielen konnte. Der Besitzerwechsel der Engelbrauerei zwang zum Abbruch der Schießanlage und zum Aufbau an anderer Stelle. Die hierzu aufzubringenden Gelder waren, laut Protokollbuch, enorm, galt es doch, neben dem Schießstand einen Scheibenstand, ein Zielerhaus und ein etwas abseitsstehendes Ladehaus zu errichten.
Solide Verhältnisse traten erst 1874 ein, als man eine resolute Vorstandschaft wählte: 1. Schützenmeister Andreas Kirchbihler: Kassier Anon Geiß: Ausschussmitglieder Kasimir Müller und Josef Steiner. Diesen vier Männern gelang es schon bald die Finanzen zu sanieren, die Schießanlage durch Vergrößerung des Ladehauses und die Errichtung eines Platzes für den Schreiber wesentlich zu verbessern und einen geordneten Schießbetrieb zu organisieren. Wer sich nicht an die Regeln hielt, musste einen Kreuzer Strafe zahlen und riskierte überdies den Ausschluss aus der Gesellschaft.
1875 erließ man neue Statuten, die u.a. die Neuwahl der Vorstandschaft alle Jahre und die Offenlegung und Überprüfung der Kasse heim 1. Schießen am 20. Januar (Sebastianstag – Schutzpatron der Schützen) verlangten. Zwischen 1876 und 1893 fehlen die Protokollbücher, so dass über diesen Zeitraum keine Aussagen gemacht werden können. Aus dem Jahresbericht 1894 – rückwirkend für 1893 geht hervor, dass sieben Schießen mit flauer Beteiligung stattfanden. Das Mitglied Andreas Mütter spendete anlässlich seiner Hochzeit einen Betrag von 10.- Mark (nach heutiger Kaufkraft etwa 180.- DM) für ein Sonderschießen, das jedoch wegen starken Seitenwindes abgebrochen werden musste. Dieses Vorkommnis veranlasste die Anbringung eines Windschutzes am Schießstand.
Der Mitgliederstand betrug 1894: 18 Aktive und 3 Ehrenmitglieder. Die Jahresberichte 1895 und 1896 sagen aus, dass die Beteiligung an den zwar außerordentlich flau war, die Kameradschaft und Geselligkeit jedoch sehr gepflegt wurden. „Die Schützen unterhielten sich in humorig-geselliger Freundschaftlichkeit mit dem Wunsche, diese Gesellschaft fortgedeihen zu lassen.
Einige der vielen Schriftführer zeigten viel Sinn für Humor – insbesondere Wilhelm Widenmayer, dessen Eintragungen mit Genuss zu lesen sind – und nahmen lustige Begebenheiten ins Protokolltuch auf. So ist z.B. 1897 vermerkt: „Am 9. August 1897 übergab das Mitglied Albert Gehring ein Kistl Zigarren als Präsent dem Verein zum Ausschießen. Dieses Geschenk gewann er selber, steckte es ein und nahm es wieder mit nach Hause.“
Im gleichen Jahr schloss man ein Mitglied wegen Verweigerung des Jahresbeitrages aus der Gesellschaft aus. 1897 wurden sechs Schießen „mit größerem Vereinsgeist“ durchgeführt. Leider bereitete der Schießstand immer wieder Ärger da fast unablässig Reparaturarbeiten an ihm durchgeführt werden mussten. Im Jubiläumsjahr 1898 erfolgte nach sorgfältiger Planung die Renovierung der Schießanlage. Das gesamte erforderliche Bauholz konnte durch Spenden von Mitgliedern aufgebracht werden. Da mehrere Handwerker unentgeltlich arbeiteten, die Mitgliedern viel Eigenleistung zeigten und jedes Mitglied überdies 3.- Mark (etwa 15 Stundenlöhne) freiwillig zahlte, konnten sämtliche Ausgaben sofort beglichen werden.
Schließlich find am 23.Oktober 1898 das 50-jährige Jubiläum der Feldschützen-Gesellschaft statt. Im Protokollbuch ist der Ablauf lückenlos festgehalten:
"Die Veranstaltung wurde laut Programm ausgeführt und gehandhabt. Um ein Uhr Nachmittags versammelten sich die eingeladenen Vereinsmitglieder der Feldschützengesellschaft, des Zimmerstutzenvereins Rettenberg und Kranzegg sowie der Feuerwehr- und des Veteranenvereine im Lokale zum Engel. Daselbst wurde jedem Festteilnehmer ein Festzeichen mit Aufschrift übergeben und 30 Pfennig pro Mann zur Deckung der Musik erhoben. Die zwei noch lebenden Gründungsmitglieder - Josef Anton Kleinheinz, Ökonom und Käsefabrikant zu Rettenberg und Martin Geiß, Ökonom zu Wagneritz – wurden mittels Fuhrwerk von Frau Gerum aus ihren Wohnungen abgeholt. Nachdem sie sich im Lokale befanden, wurde um einhalb zwei der Festzug aufgestellt, und zwar in folgender Ordnung: Voraus wurde die Blechmusik-Gesellschaft aus Kottern gestellt, dann kam der Feuerwehrverein mit Fahne, sogleich die Fahne vom Zimmerstutzenverein Rettenberg und Kranzegg. Jetzt folgte ein Zieler mit Ehrenscheibe. Dann kamen die jüngeren Feldschützen, hinter diesen kamen die Jubilare gefahren, nach diesen reihten sich die älteren Feldschützenvereinsmitglieder an, ein jeder einen Vorder- oder Hinterlader auf der Schulter tragend, sogleich folgte der Zimmerstutzenverein Rettenberg und Kranzegg und endlich zum Schlusse des Zuges kam der verehrlichte Veteranenverein mit Fahne. Dieser große, stattliche Zug bewegte sich durch die untere Ortschaft zum Gasthaus Adler, wo Halt gemacht wurde und sich ein jeder in der freien Natur mit gutem Gerstensafte erfrischen konnte. Nach kurzer Zeit bewegte sich der Zug wieder zurück ins Lokal Engel. Dort begab sich alles in die bekränzten Festsäle, um sich einen Platz zu suchen. Alsdann erfolgte die Begrüßung der Jubilare und Festteilnehmer durch den Herrn Schützenmeister Gottlob Weiler. Nach diesem Akte spielte die Musik einige vortreffliche Stücke.
Alsdann, erhob sieh Herr Bürgermeister Kirchbihler und hielt eine kurze, aber rührende Ansprache mit dem Wunsche, der liebe Gott möge die Herrn Jubilare noch lange in bester Gesundheit am Leben erhalten. Jetzt erfolgte die Übergabe der Ehrenzeichen durch den Herrn Vorstand Weiler.
Nun rückte die Zeit zum Festschießen heran. Die Jubilare und alle Vereinsmitglieder begaben sich in die Schießstätte. Es beteiligten sich 23 Schützen. Die Schusszahl wurde beschränkt, weil es die geraume Zeit nicht erlaubte, lange zu schießen. Mehrere Mitglieder und Festgäste mussten sich nach Hause begeben, um ihre Stallarbeit zu verrichten. Abends um sieben Uhr sammelten sich dieselben wieder und brachten auch ihre Familienangehörigen sowie auch die Mädchen, weiche die Bekränzung der Schützenlokale fertigstellten, mit und wurden freundlichst aufgenommen. Um acht Uhr abends wurde mit dem Festessen begonnen, wo die Herrn Jubilare, die Vereinsmitglieder und auch mehrere Festgäste teilnahmen. Unterdessen spielte die löbliche Musikkapelle Kottern vortreffliche Stücke. Den Kranzjungfern wurde später vom Verein aus ein Essen und Trinken für ihre opferwillige Mühe und Arbeit gespendet.
Nach kurzer Pause wurde die Preis -verteilung vorgenommen. Die fünf Besten erhielten 1m lange Seidenfahnen. Nach diesem Akte richtete Herr Benefiziat Schabel an die Jubilare und Festversammelten sehr schöne Worte, legte auch den Zweck des Vereins klar und schloss seine Rede mit einem Toaste (Trinkspruch) auf den Prinzregenten Luitpold von Bayern. In den späteren Abendstunden ergriff Herr Bürgermeister Kirchbihler das Wort und trug den historischen Teil über den Verein vor, nämlich wie früher das Laden und Schießen mit dem Vorderladergewehr gehandhabt wurde, was für Späße und Dummheiten vorkamen und welche friedlichen und kameradschaftlichen Stunden man erleben durfte: Zum Schluss brachte Redner einen Toast auf die Feldschützen-Gesellschaft aus, weshalb alles, auch die Musik mit einstimmte auf ein dreifaches Hoch. Danach wurde ein Tanzvergnügen veranstaltet. Als die Morgenstunden heranrückten, suchte jeder sein Heim auf“ (Schriftführer lgnaz Scheltdorf)
Anmerkung: Dle große Festscheibe zum Jubiläum ist im Protokollbuch nicht erwähnt, Sie taucht erst bei der Generalversammlung 1899 beim Jahresbericht für 1898 auf: „An einem der Schießtage wurde die von den Jubilaren Josef Anton Kleinheinz und Martin Geiß gegebene Jubiläumsscheibe – gestaltet und bemalt von Fabian Müller aus Vorderburg – ausgeschossen. Zu dieser Ehrenscheibe schenkte Herr Jubilar Kleinheinz noch bar 10 Mark. Dieser Betrag wurde auf die ersten drei tiefsten Schüsse der Scheibe verteilt. Dieselbe errang sich unser Lokalherr Wilhelm Widenmayer, welche ihm eine stete Erinnerung bleiben wird.
„Zum Silvesterschießen 1899 wurde eine neue, lange Fahnenstange heim Scheibenstand eingesetzt und eine neue bayerische Fahne aufgepflanzt. Den Stoff zu derselben kaufte und schenkte Wilhelm Widenmayer, die Näharbeit besorgte Wilhelm Mayr, den Farbenanstrich der Stange übernahm Konrad Kirchbihler. Die Stange selbst schenkte Wilhelm Kleinheinz: das Verputzen derselben leistete Schreiner Anton Mayr. Die Aufzugsrolle lieferte Johann Nepomuk Spring und das Stangenloch grub Schützenmeister Ignaz Scheltdorf in den Boden. Dies alles wurde freiwillig geschenkt und hergestellt.
Im Jahre 1900 starb der Iangjährige Schützenmeister Gottlob Weller. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Kleinheinz. Die Schützenbewegung 1901 gestaltete sich etwas flauer, weil die Witterung immer misslich schlecht war und infolgedessen öfters an Sonntagen das Futter vom Felde eingeheimst werden musste. Mitgliederstand: 30 Schützen. 1902 begann man mit der Beschaffung einer einheitlichen Schützenkleidung. Zuerst kaufte man für 3,50 Mark je Mitglied einen Hut mit Feder und Abzeichen. Die Eröffnung der Schießsaison erfolgte am 8. Juni mit Umzug und Preisschießen. Im Jahresbericht 1903 heißt es: „Die Beteiligung an den 2 Zelten- Und 7 Preisschießen war eine sehr rege und fleißige: es sollte auch fernerhin so bleiben, da die Gesellschaft am Blühen und Gedeihen ist.“
Etwas holprig ausgedrückt hat sich Schützenmeister Geiß, der zugleich Protokollführer war, bei der Jahresversammlung 1905: „Nach beendetem Zeltenschießen versammelten sich am 20. Januar abends im Lokale Engel die Vereinsmitglieder, um dem Rechnungsabhör anzuwohnen. Bei diesem Anlass beschloss man angesichts der wachsenden Mitgliederzahl eine Erweiterung der Schießanlage. Die Arbeiten wurden an Zimmerermeister Eduard Socher vergeben.
Bei der Jahresversammlung 1906 ersuchte laut Protokoll Schriftführer Konrad Kirchbihler eine andere Person für diesen Posten in Vorschlag zu bringen, da er seines Amtes müde war. „Es wurde sich auch geeinigt, einen neuen Schreiber zu wählen, was auch geschah. Diese Wahl ergab, dass Anton Mayr gewählt wurde. Derselbe konnte aber wegen Kränklichkeit und Fettleibigkeit seinem Amt nicht immer nachkommen.“
Im Jahre 1907 entschloss man sich zu einem Neubau des Schießstandes, um auch über die damals eingeführte Distanz von 130m schießen und somit größere Veranstaltungen durchführen zu können. Man dachte dabei vor allem an das 60-jährige Gesellschaftsjubiläum 1908, das man mit einem großen Schießen krönen wollte. Die Bauleitung übernahm Wilhelm Widenmayer. Die Finanzierung erfolgte über Spenden an Geld und Material. Im September 1908 führte die Gesellschaft das geplante große Jubiläumsschießen an vier Tagen im rechtzeitig fertig gewordenen neuen Stand durch. Zu der hervorragend abgelaufenen Veranstaltung kamen 53 Schützen aus nah und fern. Auszug aus dem Protokoll: „Freudigen Angesichts knallten die Büchsen durch unser friedliches Tal und rege Schützenlust herrschte, die durch schönes Wetter und manche Flasche aus dem Keller des Herrn Widenmayer noch ganz erheblich begünstigt wurde. Am 13. September fand die Siegerehrung im vollen Engelsaal bei Musik und guter Stimmung statt.“
Über die Jahresversammlung für 1908 steht im Protokollbuch: „Mit Stolz dürfen die leitenden Kräfte des Verein auf ihre Vergangenheit zurückblicken, denn sie haben aufgefrischt und erneuert, was unsere Väter und Vorfahren seit Jahrhunderten gepflegt und hochgehalten haben. Unsere Gesellschaft gehört zu den ältesten des Allgäus.“
Anmerkung: Im Heimatbuch der Stadt Sonthofen sieht wörtlich: Im Jahre 1552 sind außer den Sonthofenern – Gründungstag 21.7.1501 – weitere Schützengesellschaften verzeichnet in Altstädten, Schöllang, Oberstdorf, Rettenberg und Wertach. Ich bin zur Zeit dabei. dieser Aussage in Bezug auf Rettenberg nachzugehen, habe aber noch keine greifbaren Resultate vorzuweisen, weil im Stadtarchiv sämtliche Unterlagen schon seit Jahren nach dem Umzug ins neue Rathaus ungeordnet herumliegen. Es besteht jedoch die berechtigte Hoffnung, hierzu noch Näheres zu ermitteln. Alois Wohlfahrt hat mich allerdings auf eine andere Fährte gebracht: ln dem von Pfarrer Josef Stadelmann verfassten Buch „Vorderburg und die Herrschaft Rettenberg“ (Erscheinungsjahr 1948) ist ein kurzer Abschnitt über das Schießwesen im Mittelalter enthalten:
"Die wehrfähigen Männer der Pflege Rettenberg waren schon im 16. Jahrhundert zu einer Landwehr zusammengeschlossen, die im Jahre 1536 1423 Mann zählte. Rettenberg war das größte Herrschaftsgebiet unter 17 Pflegeämtern des 1 Hochstiftes Augsburg. 1526 lebten in ihm 14088 Personen. Es umfasste die Marktflecken Sonthofen, Oberstdorf und Vorderburg, weitere 22 Dörfer, 128 Weiler und 65 Einöden. Die Pflegeämter wurden von drei Außenbeamten veraltet: Pfleger, auch Vogt oder Oberpfleger ( heute etwa Landrat), Landamann (Kämmerer) und Landschreiber (Richter und Notar). Bischof Marquard II. erließ 1582 eine Verordnung "in betreff der Schützen“, derzufolge jeder als wehrtauglich zur Haltung einer Büchse verpflichtete Mann mit „Pulver und Blei" versehen sich an "drei Sommertagen auf seiner verordneten Zielstatt im Gebrauch der Waffe üben musste. Um den Schützen diese Übungen schmackhafter zu machen, wurden dabei einige von der Regierung gelieferte Preise, die sogenannten Vortel (=Vorteile), meist bestehend in Hosentuch, daher auch Hosenvortel oder Herrenhosen genannt, ausgeschossen. Seit 1752 mussten alle wehrhaften Mannspersonen von 26 bis 45 Jahren jährlich viermal den Vortel ausschießen. Die damals neu gebaute Schießstätte in Sonthofen wird den Eifer der Schützen angespornt haben. Auch Vorderburg hatte schon 1666 sein Schießhaus östlich des Schlossberges. Die dortigen Flurnamen "Bei der Schießmauer" und "In der Scheiben" erinnern noch daran. Auch die Schützen von Ottacker und Sulzberg übten sich zur Sommerzeit in der Vorderburger Schießstatt in der edlen Schießkunst, hatten aber auch die Baulast daran mitzutragen.
In den nächsten Jahren ging es mit der Feuerschützengesellschaft stetig aufwärts: der Mitgliederstand wuchs, die Schießleistungen wurden besser, die Kassenlage gedieh prächtig. so dass man Geld zur Verzinsung gehen konnte. Die Schießanlage erfuhr Verbesserungen, sie wurde vor allem wohnlicher. 1912 diskutierte man heftig, aber ergebnislos am Sebastianstag (20. Januar), an dem nach altem Herkommen das Schießjahr endet. über die Anschaffung einer Vereinsfahne und beschloß eine gemeinsame Schlittenfahrt nach Kranzegg und Vorderburg am 25. Januar. Der Schriftführer – Herr Widenmayer – berichtet begeistert und sehr geschickt über diesen Ausflug, bei dem man zweimal einkehrte. Vor allen tauten die Senioren auf und gaben ein gutes Beispiel für Friede und Eintracht. Wörtlich heißt es: „Fast zu spät wurde die Heimfahrt angetreten. Des Winters Kälte trug allerdings rasch zur Abkühlung der erhitzten Gemüter bei.“
Am 1. Oktober 1912 starb das letzte (Gründungsmitglied, der hochgeachtete Josef Anton Kleinheinz, der als besonderer Förderer des Vereins galt, ihn sehr oft mit Geld- und Sachspenden unterstützte und sogar in seinem Testament mit 100 Mark bedachte. Ende 1912 einigte man sich über den Kauf einer Vereinsfahne, bei der vor allem freiwillige Spenden die Finanzierung tragen sollen. Am 23.12.1912 beteiligte sich eine Abordnung der Feuerschützengesellschaft am Trauergottesdienst für Seine Königliche Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern. Über Europa zogen damals dunkle Wolken auf. Es drohte ein großer Krieg. Nachdenklich lesen wir heute eine Bemerkung im Protokollbuch: „Beherzigen wir in treuer Schützenbrüderlichkeit, dass uns gerade in den gegenwärtigen, unruhigen Zeiten eindringlicher als sonst unser Wahlspruch mahnt: „Üb Aug und Hand fürs Vaterland!“
Am 1. August 1914 begann der 1 Weltkrieg. Mit einer Begeisterung ohnegleichen zogen in allen am Waffengang beteiligten Staaten die Soldaten hinaus ins Feld. Man glaubte, an Weihnachten als Sieger wieder zu Hause zu sein. Niemand ahnte in Deutschland, dass nunmehr eine rund 45-jährige Periode großen Unglücks begann, ehe wirklicher Friede und Wohlstand wieder einkehrten. Als der Krieg 1918 endete, waren 2 Millionen deutsche Soldaten gefallen: insgesamt kamen rund 10 Millionen Menschen um. Deutschland wurde als Kriegsverlierer brutal bestraft. Die Sieger ahnten nicht, dass sie mit ihrem Friedensdiktat den Grundstein für den noch viel fürchterlicheren 2. Weltkrieg legen würden.
Der Schießbetrieb der Feuerschützen wurde durch den Krieg zunächst eingeschränkt, später ganz unterbrochen. Ein Vereinsmitglied, der 2. Schützenmeister Peter Birken ist am 29.4.1917 in Frankreich gefallen. Die geschlossen und diszipliniert aus dem Feindesland zurückgeführten deutschen Soldaten wurden in der Heimat herzlich begrüßt. Im Protokollbuch steht: „Mit Freude, Jubel und Bewunderung begrüßen wir die zurückgekehrten Helden unseres Vereins aufs herzlichste und preisen uns glücklich, sie wieder in unseren Reihen als eifrige Scharfschützen zu sehen.“ Am 9. September 1920 führte man eine außerordentliche Generalversammlung durch, bei der u.a. eine Neuwahl erfolgte: 1. Schützenmeister: Ignaz Bader: 2.Schützennieister: Josef Gehring. Interessant ist ein Antrag der damals bestehenden Bürgerwehr Rettenberg, eine Art Miliz zum Selbstschutz, den Schießstand mitbenutzen zu dürfen. Das Gesuch wurde angesichts der Gefährlichkeit von Militärwaffen abgelehnt.
Ab 1921 nahm der Schießbetrieb wieder den gewohnten Verlauf. Mit viel Mühe wurde zwischen Schieß- und Scheibenstand eine der Verständigung dienende Telefon- und Klingelleitung installiert. Im Protokollbuch steht: „Viele Schwierigkeiten machten die fünf Klingelleitungen. Von 1 Uhr nachmittags bis 2 Uhr morgens wurde unermüdlich gearbeitet. Erst als alle Kupplungen der Freileitung überlötet waren, ging die Anlage. Schon im vorangegangenen Winter hatte Ludwig Widenmayer mehrfach vergeblich versucht, trotz aller Kalte dem nunmehr geheilten Übel beizukommen. Für das Ei-fieren soll er sich jetzt gut einheizen lassen.“
1922 beeinträchtigte eine anhaltend schlechte Witterung den Schießbetrieb. Dazu kam noch eine früher nie gekannte Lustlosigkeit, so dass mehrfach überhaupt keine Schützen erschienen. Ärger und Verdruss nahmen überhand. Eintracht und Kameradschaft im Verein gingen verloren und zwecklose Sticheleien lähmten das Wohl der Gesellschaft. Schriftführer Siegfried Berkmann verschafft seinem Unmut im Protokollbuch Luft: „Gerade jetzt, da der Feind ins Rheinland einmarschiert, dürfen wir nicht wanken, sondern müssen aufs Neue das Schützenwesen fördern, damit möglichst viele Kugeln den richtigen Ort finden.“
Das Jahr 1923 brache mit der Inflation für Millionen von Deutschen, die ohne Rente waren, dafür aber ihr Leben lang finanzielle Rücklagen gebildet hatten, eine wahre Katastrophe. Der Wechselkurs zum Dollar sank ins Unermessliche! Der Vereinsjahresbeitrag wurde von 5,- Mark auf 50.- Mark erhöht. Da jedoch die Geldentwertung bald Billionenhöhe erreichte, stellte man den Schießbetrieb ganz ein. Gegen Jahresende führte man die Reichsmark ein, schuf damit wieder ein stabiles Geld, so dass das traditionelle Silvesterschießen stattfinden konnte. Der Protokollführer schreibt dazu in derber Weise: „Nach aller Schützenart wurde eifrig drauflosgeschossen und derart gesoffen, dass mancher Schützenbruder trotz grimmiger Kälte ins Schwitzen kam.“
Das stabile Geld erlaubte eine Beitragssenkung auf 2.- RM im Jahr. Die Schießtätigkeit nahm wieder zu. Beim Preisschießen am 29. Juni beteiligten sich 32 Schützen. Erstmals wird im Protokollbuch ein Schützenkönig genannt: Otto Burger. Da wieder einmal Reparaturen am Schießstand nötig waren, die Vereinskasse jedoch Ebbe aufwies, veranstaltete man an zwei aufeinanderfolgenden Augustsonntagen ein großes Preisschießen, das einen beträchtlichen Gewinn abwarf. 1925 beschloss die Generalversammlung die Anschaffung einer Schützenkette, die Plus Burger als erster trug. Der 1. Schützenmeister Anton Wolf erhielt für seine Verdienste vom Schwäbischen Schützenbund als Auszeichnung das Prinz-Alfons-Abzeichen.
Beim Oktoberfestschießen belegte Baptist Göhl bei der Scheibe Haupt den dritten Platz. Bedauerlicherweise ein Sturm alle Masten der Klingelleitung um, so dass abermals Reparaturarbeiten anfielen. 1926 trat eine gewisse Flaute im Schießbetrieb ein, die jedoch ein Jahr später überstanden war. Gleich zehn Rettenberger Aktive fuhren nach München zur Teilnahme am Deutschen Bundesschießen. Schriftführer Baptist Göhl schloss seinen Jahresbericht mit dem Satz: „Wollen wir auch fürderhin fest zusammenhalten in unserem friedlichen Schießhandwerk und echte Kameradschaft und treudeutsche Schützenbrüderlichkeit soll unsere Parole sein.“
War schon das Jahr 1927 von einem wirtschaftlichen Aufstieg gekennzeichnet, so kam diese Entwicklung 1928 voll zur Blüte. Es gab einen bescheidenen Wohlstand, der aber bereits Ende 1929 mit dem New Yorker Börsenkrach durch eine katastrophale Weltwirtschaftskrise wieder zerstört wurde. Im Januar 1928 fuhr Schützenbruder Zötler den gesamten Verein mit seinem Bierlastwagen nach Untermaiselstein zum dortigen Schützenverein. Gemeinsam feierte man ein schönes Fest, über das noch jahrelang gesprochen wurde. Ein ganz großer Erfolg wurde das traditionelle Silvester-Zeltenschießen. „Bei der Preisverteilung konnte jeder der fünfundzwanzig Teilnehmer einen ganzen Rucksack voll Laibe und Laibchen mit nach Hause schleppen, der eine zu seinem Schätzlein, der andere zu seinem Weiblein. Dies hob sicher die Neujahrsstimmung trotz des arg verspäteten Eintreffens.“
Im Jahr 1929 besuchte man eine Vielzahl auswärtiger Schießen, so dass im eigenen Stand, der schon wieder reparaturbedürftig war, nur fünfmal geschossen wurde. Das nächste Jahr stand ganz im Zeichen der rasch um sich greifenden Wirtschaftskrise. Die führenden Weltmächte, USA und England, verhielten sich, wie man heute weiß, durch die Sperrung von Importen grundfalsch und heizten damit den wirtschaftlichen Niedergang sowie das Aufkommen von radikalen politischen Strömungen beträchtlich an. Ganz besonders hart wurde das auf Exporte angewiesene Deutschland getroffen. In Rettenberg wollte man ursprünglich unbedingt das schon vor zwei Jahren anstehende 80. Vereinsjubiläum in Form eines Preisschießens nachholen, musste es aber erneut „infolge der ungemein schlechten wirtschaftlichen Lage verschieben.“ Dennoch pflegte man die Schützenkameradschaft. So führ man am 24. Februar mit dem Zötler-LKW zum Hasenwirt Konrad Neher, ein geborener Rettenberger, nach Burgberg. wo es „bei köstlicher Speise und herrlichem Gerstensaft“ ein schönes Beisammensein gab. Der herausragende Schütze jener Zeit im Verein war Stefan Weißenbach aus Vorderburg.
Beim Jahresbericht 1930 betont der Protokollführer die hervorragende Kameradschaft: „Es waren immer schöne. gemütliche Stunden, die wir im Schützenstand erlebten. Mancher Witz wurde erzählt und die Sprüche, die während des Schießens gemacht wurden, waren meistens größer als die Schießresultate.“ Angesichts der weiter anwachsenden Wirtschaftskrise erfolgten im Jahre 1931 keine Übungsschießen. Es war ganz einfach kein Geld dazu da. Lediglich im Februar traf man sich in der Gaststätte von Josef Rothärmel in Kranzegg zu einer gemütlichen Zusammenkunft. Trotz größter Not fand am 20. Januar 1932 das herkömmliche Sebastiansschießen statt. Der Februarausflug mit dem Zötler-LKW entfiel: der Jahresbeitrag wurde auf 1.- RM gesenkt.
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Da es zunächst sichtlich aufwärts ging, setzte die Mehrheit des deutschen Volkes auf ihn und sah in seiner Person den Retter aus größter Not. Das fand auch im Jahresbericht der Feuerschützengesellschaft Rettenberg einen interessanten Niederschlag: „Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch wir deutschen Schützen in diesem Jahr der nationalen Erhebung aufs neue geloben, mitzuarbeiten am neuen deutschen Vaterland, mitzuarbeiten am deutschen Schießsport unter der Parole Heil Hitler“. Als Zeitzeuge kann ich hinzufügen, dass nie in der mehr als tausendjährigen deutschen Geschichte so viel Bereitschaft, auch Opferbereitschaft, in der Bevölkerung bestand, an der Schaffung besserer Verhältnisse mitzuwirken. Leider wurde auch nie zuvor diese Bereitschaft in so übler Weise missbraucht. Die Nazis gingen äußerst zielstrebig daran, ihre Macht zu sichern und das ganze deutsche Volk in ihrem Sinne zu formen bzw. zu erziehen.
Dies geschah auch bei der Feuerschützengesellschaft Rettenberg. Bei der Jahresversammlung im Januar 1934 erschien der Ortsgruppenleiter der NSDAP und erklärte im Auftrag der Partei, daß nunmehr in allen Vereinen im Sinne der Gleichschaltung das Führerprinzip einzuführen sei. Gewählt wird nur noch der 1. Vorsitzende, ab jetzt Vereinsführer genannt, der dann selbst seine Mitarbeiter bestimmt. Vereinsführer wurde der bewährte Schützenmeister Anton Wolf.
Da der Schießsport eine besondere Förderung durch die NSDAP erfuhr – man bereitete ja einen Krieg vor – nahm ab 1934 die Vereinstätigkeit rege zu. 1935 beteiligten sieh acht Vereinsmitglieder beim Bezirksschießen in Immenstadt. Dabei errang Otto Burger den 1. Preis in Höhe von 200.- RM, was nach damaligem Stundenlohn dem Gegenwert von ca. 250 Arbeitsstunden entspricht. 1936 lebte der Schießbetrieb weiter auf. Es war aber das letzte Jahr der Gesellschaft
denn schon am 17. 1 1937 wurde auf Druck der Partei hei der Generalversammlung des Rettenberger Zimmerstutzenvereins, zu dem auch die Feuerschützen geladen waren, der Antrag eingebracht, beide örtliche Gesellsehalten fortan zu vereinigen. Nach ausgiebiger Aussprache stimmten alle Anwesenden dem Vorschlag zu. Der Verein hieß fortan Schützenverein Rettenberg. In ihm gab es zwei Unterabteilungen, die weitgehend selbständig blieben: eine für Zimmerstutzen und die andere für Feuerstutzenschießen. Erster Schützenführer wurde Johann Martin. Anton Wolf stand weiterhin der Feuerschützenabteilung vor.
Schon ein Jahr später begann Hitler mit seinen außenpolitischen Abenteuern, die 1939 zum 2. Weltkrieg führten. Nach großen Anfangserfolgen gab es ab der Wende 1942 auf 43 nur noch Rückschläge, Das Ende kam am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation und der vollständigen Besetzung Deutschlands. Zu den ersten Maßnahmen der Besatzungstruppen gehörte der Erlass des absoluten Waffenverbotes. Auch in Rettenberg mussten alle Gewehre, Stutzen und sonstige Waffen abgeliefert werden. Wie ein Augenzeuge berichtete, legte man sie auf die Straße und fuhr mit einem Raupenfahrzeug darüber, warf die verbogenen Reste auf eine Haufen, goss Benzin darüber und zündete es an. Das Holz verbrannte, die Eisenteile glühten aus.
Der Feuerschützenschießstand wurde abgebrochen. Die Siegermächte waren fest entschlossen Deutschland für alle Zeiten zu entwaffnen. Aber schon 1947 erlaubte man die Wiedergründung von Schützenvereinen aus einem Grund, der sich heute fast wie ein Witz anhört. Der Leiter der Militärregierung in Bayern, ein amerikanischer General, war ein begeisterter Anhänger des bayrischen Volkstums, vor allem der farbenfrohen Musikkapellen und der Trachtenzüge. Dies nützte man aus, indem man dem hohen Offizier erklärte, die Veranstaltungen wären noch viel schöner, wenn auch die ehemaligen Schützen mitwirken dürfen. Prompt erlaubte er die Wiedergründung solcher Vereine unter der grotesken Auflage, dass dabei weder die militärische Tradition gepflegt, noch der Schießsport oder die Ausbildung mit neuzeitlichen Waffen betrieben werden dürfe.
Anfangs 1950 hatten sich die Sieger des 2. Weltkrieges so zerstritten, dass es zum endgültigen Bruch kam. Die Sowjetunion entfachte den Korea-Krieg und bedrohte das noch freie Europa, so dass die Westmächte in krassem Gegensatz zu ihren ursprünglichen Absichten eine Wiederbewaffnung Deutschlands ins Auge fassten. Angesichts dieses Meinungsumschwungs gab die Militärregierung das Schießen mit einfachsten Luftdruckwaffen wieder frei: Feuerwaffen folgten bald. Aus den anfänglich primitiven Gewehren wurden bald Präzisionswaffen, die eine Rückkehr zu den früher benutzten Zimmer- oder Feuerstutzen mit hohen Munitionskosten erübrigten.
Wir haben Rückschau gehalten auf die Geschichte eines der beiden Rettenberger Schützenvereine früherer Zeiten. Heute gehört unsere Gesellschaft dank zielstrebiger Vereinsführung über Jahrzehnte hinweg zu den größten und erfolgreichsten im Gau Oberallgäu.
Ich wünsche aufrichtig, dass es weiterhin so bleiben möge.
Rettenberg, 16. Mai 1998
Fritz Schäffler